Das Birdy
An & für sichDas Birdy sollte eigentlich Ziege heißen. Es klettert wie eine Bergziege und läuft wie eine Rennziege. Und manchmal zickt es etwas. Der eigentliche Clou am Birdy ist die geschobene Vorderschwinge. Sie federt das Rad, ohne dass es beim Bremsen eintaucht, und lässt das Vorderrad nach innen einklappen. Da auch die Hinterradschwinge gefedert und klappbar ist, kommt das Birdy ohne Scharnier im Rahmen aus. Das einzige Scharnier ist am Lenkkopf. Dadurch wird das Birdy leicht und robust, lässt sich aber trotzdem schnell und klein falten.Hin & herDas Birdy verschwindet unterwegs in einem Nylon-Überwurf und passt ins Gepäckfach eines ICs oder ins Gepäcknetz (dort sollte man es allerdings festzurren). Ich bin mit dem Birdy auch schon nach Kreta geflogen. Dazu habe ich es einfach mit etwas Pappe ausstaffiert und als normales Gepäckstück aufgegeben. Es lief dann in Heraklion mit all den anderen Koffern und Rucksäcken vom Förderband. Etwas mulmig war mir da schon, ist aber alles gutgegangen.
Mein Birdy & ichSeit ich 1994 mit einem normalen Fahrrad durch Spanien und Portugal gereist bin, habe ich einen Faltrad-Spleen. Und das kam so: Spanien ist ein großes Land, da kommt man um Zug und Bus nicht herum. Und das macht gar keinen Spaß. Ich habe in sechs Wochen nie, nie, nie eine korrekte Auskunft zum Thema Fahrradtransport bekommen. Ich bin von Blaumützen längs über Bahnsteige und quer durch Züge gescheucht worden. Ich habe mir in Reisebüros und Bahnhöfen den Mund fusselig geradebrecht. Ich bin mit einem Fahrradkarton quer auf dem Gepäckträger nachts über achtspurige Straßen durch Madrid gefahren. Ich hätte fast meinen Rückflug verpasst. Ich habe zwischendurch "Fahrrad verkaufen oder klauen lassen" als ganz charmante Alternative erwogen. In Deutschland habe ich mir mal von der Bahn erklären lassen, wie ich das Fahrrad von Bamberg nach Bocholt mitnehmen kann. Anschließend habe ich entschieden, dass ich in der Zeit und für den Preis die Strecke auch mit dem Rad fahren kann. Soviel zum Thema Fahrräder und öffentliche Verkehrsmittel.Mein Birdy ist blau, Baujahr 1997, hat eine Siebengang-Kettenschaltung und Seitenzug-Bremsen. Das reicht, um einen veritablen Alpenpass hoch- und wieder runterzukommen (auch wenn der eine oder andere zusätzliche Gang ganz nett wäre). Nicht serienmäßig an meinem Rad sind nur zwei Dinge: die Klickpedale und die Lenkerhörnchen. Wobei so etwas triviales wie Hörnchen bei einem Faltrad schon zum Problem werden kann. Sie ragen nämlich aus dem gefalteten Paket heraus und bleiben dann überall hängen. Ich habe mit einem Schnellspanner an der Lenkerfixierung experimentiert, aber das brachte kaum Verbesserung. Also werde ich weiterhin mit den Hörnern hängenbleiben. FAQsNonsens. Kein Mensch braucht so lange. Die Menschheit hat nicht nur das Rad, sondern auch die Gangschaltung erfunden. 56 Zähne vorne, 11 hinten, das reicht. Meistens. Ich habe mich auf Kreta durch Matsch und Schlamm gemöhrt. Solange die Schaltung nicht aufsetzt, geht's. Nein, aus Aluminium. Ich habe schon auf bessere Fragen nicht geantwortet. Toll
Nicht so toll
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Via Mala
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